Berlin, 25. September 2016, 9:15 Uhr, : Startschuss zum 43. Berlinmarathon
…und zum zweiten Mal steh ich mitten drin, eine unter 41.283 Läufern. Mit meinem gleichen Ziel wie seit 9 Jahren und 11 Marathons, die 42,195km unter 3 Stunden zu laufen. Aufgeregt wie noch nie…am Donnerstag nach Berlin angereist, wollt ich am Freitag schon wieder heim: „Niee kann ich des laufen“, „ Ich fühl mich gar nicht fit“,“ ich will nicht wieder irgendwelche Schmerzen aushalten, und keine Krämpfe während oder danach“, und außerdem „die 3:00:23 letztes Jahr in Frankfurt war doch auch scho gut…man muss a mal mit was zufrieden sein, oder????“
NEIN!!! 9 Wochen in denen es nur noch Laufen, Radfahren, Krafttraining, Physio, auf die Arbeit gehen, Essen und Schlafen gegeben hat werden JETZT belohnt…also los:
Start bis KM 15
Gestartet in Block D kämpf ich mich zu den Pacemakern mit den unter 3Stunden Luftballons durch. Auch dort sind so viele Läufer die es nicht erlauben in seinen eigenen Rhythmus zu kommen, es wird in den Kurven zu sehr abgebremst und auch an den Verpflegungsstellen gehalten und aufeinander aufgelaufen. Das heißt immer wieder von neuem ins Tempo reinlaufen…ich bin genervt!!!
KM 21
Endlich, Christoph ist ab jetzt immer mal wieder mit auf der Strecke und kann mir meine eigenen Trinkflaschen reichen, und „hey, du bist auf 2:57Std Kurs“…“Bo krass“ denk ich und komm endlich in meinen Tunnel. Kilometer für Kilometer stopp ich raus 4:10, 4:12, 4:15…und auf einmal…
…KM 30
Das Feld hat sich gelichtet, kein Gedrängel und Auflaufen mehr. Ich denk an die Worte einer Südtirolerin „Das geht leicht!“…ja und ich merk „Des geht leicht J!!“, und an Christoph „Für die Kilometer ab 30 hast du trainiert!!“
KM 35
Die Füße tun jetzt schon leicht weh vom Teer. Aber Energie ist noch da. Hammer nur noch 7 Kilometer und mir geht´s noch so gut…“ruhig bleiben“ denk ich, du weisst da kann noch viiiel passiern! Marathon hat dir die Jahre Respekt und Demut gelehrt! Lieber noch a bissl rausnehmen, nix riskieren. Ich rechne aus, auch wenn jeder Kilometer jetzt 5sec langsamer ist, schaff ichs noch unter 3 Stunden.
KM 40
Hinter mir höre ich immer wieder Krampfschreie von Mitläufern…“Nein- mir passiert des heute nicht...ruhig bleiben!“
KM 42 Brandenburger Tor
ich begreif es endlich…die 3 Stunden fallen JETZT. Eine riesen Freude und Erleichterung steigt auf…unbegreiflich, verrückt…
ZIEL
Es is vorbei…Tränen fließen und ich muss lachen gleichzeitig…2:58:05 Stunden ….Waaahnsinn!
Insgesamt lande ich damit auf Platz 61 von 9247 Damen und auf Platz 15 in meiner Altersklasse W30.
Was mir aber Wurscht is, ich hab endlich des rauslassen können was i schon lange wusst das ichs kann ;) !!
